Die Vorteile von All-Terrain-Reifen für Camper Vans
Ihr wollt eurem Camper Van ein bisschen mehr Offroad-Tauglichkeit verpassen? Dann ist neben der Höherlegung der Karosserie natürlich die richtige Rad-Reifen-Kombination das Maß der Dinge. Und netter Nebeneffekt: Die neuen Reifen sehen auch noch klasse aus! Aber ist das so einfach? Was bringen die neuen All-Terrain-Reifen und welche Vor- und Nachteile gibt es? Das möchte ich euch jetzt erklären.
Mittlerweile sieht man vermehrt Camper mit All-Terrain-Reifen auf den Straßen. Für uns stand schnell fest: Wir wollen das auch. Denn nach etwas Recherche wird klar, dass der richtige Reifen erstaunlich viel Einfluss auf das Fahrverhalten hat. Man sollte also nicht nur auf das Aussehen achten, sondern sich damit auseinandersetzen, welche Ansprüche man an die eigenen Reifen hat. Wir haben uns, wie viele andere auch, für die BF Goodrich AT KO2 entschieden.
Was sind All Terrain Reifen eigentlich?
Aber lassen wir uns erstmal einen Schritt zurück machen. Was sind überhaupt All-Terrain-Reifen und worauf muss man beim Kauf achten? All-Terrain-Reifen sind, wie der Name schon vermuten lässt, für jedes Terrain geeignet. Kurz gesagt ist es ein Geländereifen, der jedoch weiterhin gut für asphaltierte Straßen geeignet sein soll.
Wie finde ich den passenden Reifen?
On & Offroad Verhöältniss
Beim der Wahl des Reifens wird auch immer auf das Verhältnis zwischen Straße und Offroad verwiesen. Dabei müsst ihr euch also vorher im Klaren sein, wo ihr am meisten unterwegs seid. Denn je gröber das Profil, desto größer ist auch der Verbrauch.
Aussehen
Für uns war aber auch das Aussehen ein ausschlaggebender Punkt. Denn nicht jeder Hersteller hat uns optisch gefallen.
Reifengröße
Nach der Wahl des richtigen Reifens geht es an die Reifengröße. Dabei spielt die Breite der Reifen eine entscheidende Rolle für die Geländefähigkeit des Fahrzeugs. Ein breiterer Reifen hat mehr Haftung, da die Auflagefläche auf dem Untergrund erhöht wird. Im Gelände bedeutet das, dass der Vortrieb auf losem Untergrund erhöht wird. Auf der Straße jedoch bedeutet es im Umkehrschluss, dass auch der Verbrauch erhöht wird. Auch die Höhe der Reifen ist nicht irrelevant. Erhöht sich der Durchmesser, erhöht sich damit auch die Bodenfreiheit. Für jedes Fahrzeug gibt es spezifische Vorgaben, welche Rad-Reifen-Kombinationen gefahren werden dürfen. Auf unserem Sprinter W906 gab es ab Werk einen Alljahresreifen mit der Größe 235/65 R16C 115S M+S. Aber was heißt das denn nun wieder? Dieser Code besteht aus verschiedenen Bausteinen, die wir hier einmal für euch aufdröseln wollen:
235 – Reifenbreite in mm
65 – Höhen- und Breitenverhältnis in %
R – Bauart des Reifens (radial oder diagonal)
16 – Felgendurchmesser in Zoll
C – steht für Commercial und ist ein Hinweis auf den verstärkten Karkassenaufbau
115 – Tragfähigkeitsindex
S – Geschwindigkeitsindex
Wir haben nun also gelernt, dass besonders Reifenbreite und Höhe wichtig für die Auswahl des perfekten AT-Reifens für uns sind. Das bedeutet, dass wir tendenziell die Reifengröße erhöhen wollen. Hier kommen jetzt die Fahrzeugvorgaben ins Spiel. Denn wir können die Reifen nicht beliebig erhöhen. Das macht in den meisten Fällen auch keinen Sinn. Welche Rad-Reifen-Kombinationen für euer Fahrzeug zugelassen sind, könnt ihr euren COC/EG-Papieren entnehmen oder direkt beim Fahrzeug Hersteller anfragen. Wollt ihr noch größere Reifen fahren braucht ihr dafür immer eine Einzelabnahme vom Tüv und eine Tachoangleichung.
Wofür haben wir uns entschieden?
Wir haben uns für einen Reifen in der Größe 225/75 R16 entschieden. Da der Tacho im Fahrzeug niemals nachlaufen darf, wäre bei einem noch größeren Reifen eine Angleichung des Tachos notwendig gewesen. Unsere Wahl war hier noch innerhalb der Toleranz und somit problemlos einzutragen. Welche Rad-Reifen-Kombination für euer Fahrzeug zulässig ist, klärt ihr am besten vorab mit den TÜV-Spezialisten vor Ort ab.
Unser Fazit
Klingt in der Theorie erstmal gut, oder? Aber wie sieht es nach über 2 Jahren Praxistest aus?
Wir haben ein klares Fazit:
Wir lieben unsere All-Terrain-Reifen. Sie ermöglichen uns, an deutlich abgelegenere Orte zu reisen. Die ATs erhöhen selbst bei einem 2×4-Fahrzeug die Möglichkeiten im Gelände, wie zum Beispiel steinigem, sandigem oder schlammigem Untergrund. Natürlich hat jedes Fahrzeug seine Grenzen und Reifen allein befreien einen nicht aus jeder noch so bremslichen Situation. Aber sie bieten deutlich mehr Sicherheit. Gerade auf Dirt- oder Gravel-Roads bietet eine All-Terrain-Bereifung deutlich mehr Schutz. Spitze Steine zum Beispiel können dem groben Profil und der verstärkten Flanke deutlich weniger anhaben als herkömmliche Reifen.
Dennoch gibt es Nachteile, über die man sich im Klaren sein muss. Durch das grobe Profil und die breiteren Reifen erhöht sich bei uns der Verbrauch um ca. 0,5l auf 100 km. Wenn man also nie im Gelände ist und die Reifen nur für den “Look” haben möchte, sollte man seine Wahl auf alle Fälle überdenken. Auch sind die Reifen lauter als normale Reifen. Da unser Fahrzeug aber sowieso laut ist, stört uns das nicht weiter. Die größten Nachteile zeigen sich bei Regen und Schnee. Zwar sind die BF zugelassene Ganzjahresreifen und haben das M+S-Symbol (Matsch und Schnee), allerdings ist das Profil nicht optimal bei Starkregen oder Schnee. Bei Regen sollte das Profil möglichst viel Wasser zur Seite lenken, um die Bodenhaftung zu bewahren und Aquaplaning zu verhindern. Der Fokus der ATs liegt jedoch eher auf der Haftung im Gelände. Wir würden daher bei starkem Regen empfehlen, nicht schneller als 100 km/h zu fahren. Das tiefe Profil setzt sich bei Schnee zudem schnell mit diesem fest, was die Haftung auf Schnee verschlechtert. Wenn man in schneereichen Regionen lebt, empfehlen wir daher den Einsatz von richtigen Winterreifen.
Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unseren All-Terrain-Reifen.
Pros & Cons in Übersicht
Unten findet ihr noch einmal alle Vor- und Nachteile im Überblick
Pro
- verbesserte Haftung im Gelände
- Schutz vor scharfen Gegenständen
- mehr Bodenfreiheit
- besseres Aussehen
- lange Haltbarkeit
Contra
- erhöhter Kraftstoff Verbrauch
- erhöhte Abrollgeräusche
- teuer in der Anschaffung
- leicht schlechteres Straßen Handling
- schlechteres Fahrverhalten bei Schnee & Regen
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